Um es gleich vorweg zu nehmen: Meistens lautet die Antwort nein. Dann nämlich, wenn man sich fragt: „Braucht es hier einen Apostroph oder nicht?“ Auch wenn man es oft anders geschrieben sieht; CDs wird ohne Apostroph geschrieben, fürs Herz braucht keinen und Sabines Strohhut schon gar nicht. Was absolut gar nicht geht: link’s. Seit ich diese Schreibweise auf einem Hinweisschild sah, leide ich unter einer regelrechten Apostrophobie (>Apostrophobie, die,; -, -n: Panikzustände, die beim Entdecken missbräuchlich verwendeter Apostroph-Zeichen auftreten). Da läuten bei mir dann sämtliche Alarmglocken und ich wünsche mir, dass das Apostrophzeichen wenigstens auf der PC-Tastatur nur mittels ASCII-Code zu konstruieren wäre.

Dabei ist die Grundregel simpel: Der Apostroph steht als Ersatz für weggefallene Buchstaben. Also zum Beispiel anstelle des Genitiv-S bei Doris‘ Puderdose oder bei Cannes‘ Jachthafen. Dies aber nur bei Eigennamen, die auf -s, -ss, -z, -tz, -x, -ce oder ähnlich lauten (und nicht zu verwechseln mit der Schreibweise im Englischen). Daneben kommt der Apostroph hin und wieder in der dichterischen und in der mundartlichen Sprache vor, etwa in Oh, hätt‘ ich es ihr doch gesagt! oder Das war ’ne ganz dumme Sache. In vielen anderen Anwendungen wird der Apostroph quasi geduldet, wie etwa bei wie geht’s, das genauso gut als wie gehts geschrieben werden kann.

Um herauszufinden, ob ein Apostroph gesetzt werden muss oder nicht, gibt es einen Trick: Einfach daran denken, wie die deutsche Bezeichnung für den Apostroph lautet, denn damit ist auch gleich die Anwendung klar – das Auslassungszeichen.